Flarzhaus auf dem Strickhof, Lindau ZH

Info

Bauherrschaft: Baudirektion Kanton Zürich, Hochbauamt
Bausumme BKP 1 - 9: 0.85 Mio CHF
Nettogeschossfläche: 230 m2
Volumen nach SIA 416: -
Arbeitsumfang: 100 % SIA
Leistung: Gesamtleitung mit Bauleitung
Projektstart/-ende: 2019-2021
Fotos: Mark Niedermann

Flarzhaus auf dem Strickhof
Denkmalpflegerische Gesamtinstandsetzung Riegelhaus von 1834

Beim Bestandesbau handelt es sich um ländliches Riegelhau, ein Flarzhaus aus 1834. Der Flarz oder das Flarzhaus beschreibt das Mehrzweckhaus eines einfachen Bauern. Der langestreckte Baukörper, wurde in Mischbauweise erstellt. Er besteht aus zwei randseitigen Eckwohnhäusern mit beinahe gespiegelter Grundrissanodnung und einem mittleren, zu einem Wohnbau mit vier Geschosswohnungen umgebauten ehemaligen Wirschaftshausteil. Das dreiteilige Riegelhaus im Weiler von Eschikon bei Lindau wurde nach einem Brand 1834 durch Jacob und Rudolf Schenkel neu aufgebaut. Der erfolgte 1845. Nachdem die Firma Maggi das Haus 1894 erstanden hatte, wurde die Scheune 1894 zu einem Wohnund Kosthaus umgebaut. Weiter Umbauten/ Sanierungen erfolgten mit dem Erwerb des Gebäudes durch den Kanton Zürich um 1975. Das Haus ist seit 1982 im Inventar der kommunalen Denkmalschutz gelistet, allerdings noch nicht unter Schutz gestellt. 

Wir durften die Gesamtinstandstellung des westseitigen Eckhauses beauftragt. Dieser Teil wurde aufgrund eines bestehenden Mietverhältnisses seit 1975 nicht renoviert. Nach erfolgtem Auszug des Mieters wird nun die Chance ergriffen, auch diesen Hausteil zu sanieren. Die haustechnischen Installationen sind veraltet, die Kücheneinrichtung und auch Nasszellen ebenso. Bodenbeläge weisen starke Abnützungsescheinungen auf und genügen den heute üblichen Ausbauanforderungen um Mietwohnungssegment nicht mehr. Die Anordnung der Grundrisstruktur auf 3 Wohngeschosse wirkt scheinbar ineffizient, entspricht aber dem Charakter des Bautyps Flarzhaus. 

Wir schlugen einen zurückhaltenden Umgang mit der vorgefunden Struktur, Raumprogramm und Erschliessung vor. Das über drei Geschosse führende Raumprogramm und die Abfolge so belassen. Im Erdgeschoss wurde eine grosszügigere Wohn-/Essküche geschaffen und im Obergeschoss mit der Vergrösserung des Bads der Komfort nachhaltig verbessert. Der Eingriff im Erdgeschoss bedingte Fassadeneingriff in Giebel- und Nordfassade. Der vorgeschlagene Fassadeneingriff fügt sich bedacht in die vorgefundene Fassadengestaltung des ganzen Baukörpers ein. 

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